Sterbebegleitung
Sterbebegleitung sollte als ein Teil der Lebensbegleitung verstanden werden.
Das bedeutet : wer mich durchs Leben begleitet, wer Höhen und Tiefen mit mir erlebt hat, wer mich kennt und wem ich meine Gefühle anvertrauen kann, der kann mich auch am besten ins Alter bis zum sterben hinein begleiten. Vertraute Menschen, Angehörige, Bekannte, freunde u.a. sind somit die besten Sterbebegleiter, wenn sie den Sterbenden loslassen können.
Sterbebegleitung ist zuerst vor allem eines : zuhören. Mit aufmerksamen Ohren hören, was der andere sagt, " zwischen den Zeilen" hören, erspüren, welche Ängste und welche Hoffnungen in den Worten mitschwingen. Diese Gefühle gilt es stehen zulassen und nicht zu bewerten.
Unsere Aufgabe in der Sterbebegleitung wird nicht in erster Linie darin bestehen, am Leid etwas zu ändern, sondern dem Leid standzuhalten. Sterbebegleitung kann, soweit dies möglich ist, ein gemeinsamen Rückblick auf das Leben beinhalten. Wir können miteinander das Leben in Erinnerungen rufen und uns über gelungenes freuen. Dabei kann dem Leid nicht immer ein Sinn abgenommen werden.
Wir müssen es als solches stehen lassen. Wer aber sein Leben, so wie es nun einmal war, annehmmen kann und trotz dunkler Abschnitte für sein Leben danken kann, der kann sein Leben auch leichter loslassen. | 
